Die Welt ist zum globalen Dorf mutiert. Internet und Billigflüge haben das Leben ihrer Bewohner grundlegend verändert, bis hin zum Paarungsverhalten.
In Ihrem Stück "SumSum" schildert die junge Schweizer Autorin Laura de Weck den Fall einer interkontinentalen Kontaktaufnahme zwischen Mann und Frau. Dabei sind nicht nur Sprachgrenzen zu überwinden.
Urs-Peter, ein Schweizer mit Beziehungsdefizit, macht sich auf in ein südostasiatisches Schwellenland, wo ihn tropische Temperaturen erwarten. Vor allem aber erwartet ihn dort Selina, die er im Internet kennen gelernt hat. Schon bei der ersten Begegnung am Flughafen wird klar: hier kommen zwei zusammen, denen die kommunikative Basis fehlt. Urs-Peter beherrscht immerhin ein schlichtes Swiss English, Selina hingegen kaum mehr als "Hello". Aber da ist ja noch Selinas Schwester, die Dolmetscherin und Kupplerin im Hintergrund. Sie will mit Hilfe eines Priesters rasch Verbindlichkeiten herbeiführen. Urs-Peter bleibt schließlich nur die Flucht zurück in die Schweiz.
Laura de Weck ist es gelungen, eine zeitgemäße Komödie zu schreiben, die voller Elend und Verzweiflung steckt. Eine Liebesgeschichte zum Lachen und zum Heulen. Dabei benutzt sie einen verblüffenden Sprachkniff: neben Schweizerdeutsch und Englisch wird in "SumSum" auch Hochdeutsch gesprochen, stellvertretend für die Sprache der Einheimischen. Und so versteht man dreisprachig mühelos die Absurdität einer Begegnung, die ein Missverständnis bleiben muss.
Laura de Weck ist ist ausgebildete Schauspielerin, schreibt aber auch erfolgreich für die Bühne. Ihr erstes Stück "Lieblingsmenschen" erlebte 2007 Uraufführung am Theater Basel. "SumSum" entstand 2008. Für die Hörspiel-Version von DRS 1 hat Laura de Weck auf Wunsch des Regisseurs Reto Ott ihrem Stück eine schweizerdeutsche Variante hinzugefügt.
hoerspielTIPPs.net:«Ein recht originell erzählte Geschichte, die viel Tragisches, aber auch viel Komisches beinhaltet. Sehr clever löst man das Problem, zwei Menschen darzustellen, die sich gegenseitig nicht verstehen, in dem man Deutsch und (ein gemäßigtes) Schweizerdeutsch als jeweilige Sprache einsetzt. Die Geschichte nutzt nur so viel Klischee wie nötig, damit sie innerhalb der kurzen Spielzeit funktionieren kann. Das ist hier und da zwar schon mehr als genug, hilft aber letztlich dem Zweck, den Fokus auf dem Kommunikationsproblem zu belassen.
Insgesamt ein clever dargestelltes und unterhaltsames Hörspiel.»
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 10.02.2025
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