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Der Tausch

ein Hörspiel von Jurij Trifonow, Rundfunk der DDR 1977


Es ist nur auf den ersten Blick die alltägliche Geschichte eines Wohnungstauschs. Dahinter verbirgt sich die Geschichte eines moralischen Tausches, den der Ingenieur Dmitrijew mit sich geschehen lässt. Er, im Grunde, eine heuchlerische Samariterfigur, fügt sich den "lebenspraktischen" Auffassungen seiner Frau Lena und deren nicht minder "lebenspraktischer" Sippe und spekuliert in Sachen Wohnungstausch mit dem Tod seiner schwerkranken Mutter. Ein Stück, das kompromisslos die Alltagsmoral von Zeitgenossen seziert. Die Bühnenfassung von Jurij Trifonows Erzählung "Der Tausch" wurde von Jurij Ljubimow inszeniert und im April 1976 am Moskauer Taganka-Theater uraufgeführt.

Jurij Trifonow (1925-1981), wuchs im Luxusviertel des Moskauer Arbat auf und verbrachte sein gesamtes Leben in Moskau. Nachdem sein Vater Valentin Trifonow 1937 Opfer der Stalinistischen Säuberungen und 1938 hingerichtet wurde und seine Mutter im Straflager verschwand, lebte er bei seiner Großmutter in einem heruntergekommenen Mietshaus. Er studierte am Moskauer Maxim-Gorki-Literaturinstitut. Im Lauf der Jahre entstand eine Prosa von höchster sprachlicher Dichte und Präzision. Am bekanntesten sind seine "Moskauer Novellen": Der Tausch (1969), Zwischenbilanz (1970), Der lange Abschied (1971), Ein anderes Leben (1975) und Das Haus an der Uferstraße (1976). Posthum wurden der Roman "Zeit und Ort" (1981) sowie "Das umgestürzte Haus", eine Sammlung von 7 Reiseberichten, veröffentlicht, die beide bis heute zu den künstlerisch ausgereiftesten Werken der Sowjetliteratur zählen.
Wie populär Trifonows Bücher in der Sowjetunion waren, zeigt sich auch darin, dass die russischen Leser dafür zeitweise das Fünfzehnfache des offiziell festgesetzten Preises auf dem Schwarzen Markt zahlten.

Dieter Mann, 1941 in Berlin geboren, wurde 1964, noch während des Studiums an der Staatlichen Schauspielschule "Ernst Busch" von Friedo Solter ans Deutsche Theater (DT) verpflichtet. Hier hatte er seinen ersten großen Erfolg als Wolodja in "Unterwegs" von Viktor Rosow und spielte in den folgenden Jahren eine Vielzahl von Rollen in zeitgenössischen und klassischen Stücken - 1972 übrigens, in der Regie von Horst Schönemann, den Edgar Wibeau in Plenzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W". 1984 bis 1991 war Dieter Mann Intendant des DT, ohne das Spielen deshalb aufzugeben. 2004 feierte er sein 40-jähriges Bühnenjubiläum und wurde "Ehrenmitglied des Deutschen Theaters Berlin". Über das Deutsche Theater hinaus hatte Dieter Mann Engagements in Hamburg, Frankfurt/Main, Dresden, bei den Wiener Festwochen oder bei den Bregenzer Festspielen. Dieter Mann, hat sein Publikum mit literarischen Soloabenden begeistert, hat in unzähligen Film- und Fernsehproduktionen sowie in zahlreichen Hörfunkaufnahmen und Hörspielproduktionen mitgewirkt. Wunderbare Hörbücher zeugen von der meisterhaften Lesekunst des Sprechers Dieter Mann.


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