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Freibrief für Mord

Kriminalhörspiel - ein Hörspiel von Elaine Morgan, BR 1970


In einer kleinen amerikanischen Stadt findet vor dem Geschworenen-Gericht ein Prozess statt, der ein großes Interesse in der Öffentlichkeit erlangt. Folgendes hat sich nach einem Atomkrieg-Probealarm zugetragen: Lewis Bradwell Foster, gerade aus den Ferien zurückgekehrt, hielt den Alarm für echt und ging mit seiner Familie in den eigenen Privat-Schutzbunker. Als sein Nachbar versuchte, den Bunker zu betreten, erschoss er ihn. Foster leugnet die Tat nicht, sondern meint, dazu berechtigt gewesen zu sein.

Der Verteidiger des Angeklagten untermauert die Rechtfertigung seines Mandanten, indem er ausführt, dass Foster in dem Glauben handelte, bei einem feindlichen Überfall als Verantwortlicher für das Leben seiner Familie so agieren zu müssen


Elaine Morgan (1920?2013), britische feministische Schriftstellerin. Werke u.a. The Descent of Woman ? Der Mythos vom schwachen Geschlecht (1972, dt. 1982), Pinker´s List (2005), The Naked Darwinist (2008).

hoerspielTIPPs.net:
«Elaine Morgans Freibrief für Mord aus dem Jahr 1970 ist ein Kriminalhörspiel, das seine Spannung weniger aus reißerischer Action als aus einem präzise aufgebauten Plot zieht. Im Zentrum steht die Frage, wie weit Menschen bereit sind zu gehen, wenn man ihnen scheinbar einen „Freibrief“ für das Überschreiten moralischer Grenzen erteilt. Das Stück spielt dabei geschickt mit dem Zuhörer, indem es ihn immer wieder zwischen Sympathie und Abneigung für die Figuren schwanken lässt.

Die Handlung ist schlank, aber klar konstruiert. Es gibt eine überschaubare Anzahl Figuren, dafür aber pointierte Dialoge und geschickt gesetzte Wendungen. Was zunächst wie eine moralische Abhandlung wirkt, entwickelt sich schnell zu einem psychologisch dichten Katz-und-Maus-Spiel, in dem die Motive der Beteiligten im Vordergrund stehen.

Für meinen Geschmack war es zum Ende hin, vielleicht eine oder zwei Schleifen zuviel, es nagte da ein wenig an der Glaubwürdigkeit der Geschichte.

Die Inszenierung des BR ist sachlich, fast kühl, und verstärkt damit die bedrückende Atmosphäre. Musikalische Effekte treten in den Hintergrund, stattdessen dominieren Sprache und das Spiel der Darsteller. Die Sprecherleistungen sind durchweg überzeugend und tragen viel zur Intensität bei.

Fazit: Freibrief für Mord ein nachdenkliches, atmosphärisch dichtes Hörspiel über menschliche Abgründe, funktioniert trotzdem als Krimi richtig gut.»

Ursendung: 01.10.1970

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 20.09.2025


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