Der Protagonist Konstantin Treplev gilt als eine von Tschechows größten männlichen Rollen: Mit ihm zeichnet Tschechow ein subtiles, feinfühliges Bild der russischen Gesellschaft um 1900.
In einem russischen Landhaus: Der junge Konstantin Treplev schreibt für seine Geliebte Nina Saretschnaja ein Theaterstück. Beide träumen von großen Karrieren: Er will Schriftsteller werden, sie Schauspielerin. Doch es läuft anders als geplant. Am Aufführungsabend wird das Theaterstück verrissen, Konstantin gerät in Streit mit seiner ewig unzufriedenen Mutter Irina Arkadina und es wird deutlich, dass Nina den erfolgreichen Schriftsteller Boris Trigonin liebt, der wiederum mit Treplevs Mutter liiert ist. Die vier Hauptfiguren kreisen um sich selbst und umeinander ? am Ende werden sie alle enttäuscht. „Die Möwe“ handelt von künstlerischen Ambitionen, unerfüllten Sehnsüchten und der Suche nach Identität.
Anton Tschechow (1860?1904) ist ein realistischer Schriftsteller von Weltrang. Er verfasste zahlreiche Dramen und oft humoreske Erzählungen, die über die russische Gesellschaft hinaus allgemein Menschliches porträtieren. Tschechow studierte in Moskau Medizin und schrieb ab 1882 für eine Sankt Petersburger Zeitung. Er starb im deutschen Kurort Badenweiler an Lungentuberkulose. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Dramen „Die Möwe“ (1895), „Onkel Wanja“ (1896), „Drei Schwestern“ (1901) und „Der Kirschgarten“ (1903).
Ursendung: 18.01.1960
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