Lucky Luke Das gelobte Land

Beim Rinderhüten trifft Lucky Luke seinen Freund, den Pechvogel Jack Loser. Abends am Lagerfeuer erzählt Jack von seiner jüdischen Familie Stern, die ihm nun in die Vereinigten Staaten gefolgt ist. Er bittet Luke, die Neuankömmlinge in St. Louis abzuholen und sie nach Chelm City in Montana zu bringen. Luke willigt ein und begibt sich mit Familie Stern auf die lange, abenteuerliche Reise. Dabei wird er mit den Sitten und Gebräuchen der gläubigen Juden konfrontiert, die zum Beispiel sein Abendessen – frischer Hasenbraten – verschmähen, weil es nicht koscher ist. Obendrein werden sie von Banditen verfolgt, die das viele Gepäck der Sterns für wertvolle Fracht halten, die sie stehlen wollen. Doch natürlich meistert unser Held alle Widrigkeiten des Wilden Westens genauso wie die kulturellen Unterschiede zwischen der jüdischen und seiner Lebensweise – auch wenn er dabei durchaus an seine Grenzen stößt …

hoerspielTIPPs.net:
«Stell dir vor: Lucky Luke sattelt wieder – diesmal auf akustischer Reise – und begleitet eine besondere Familie von St. Louis quer durch den wilden Westen, bis sie endlich ihr „Gelobtes Land“ in Montana erreichen. In „Das gelobte Land“ strotzt die Erzählung vor Humor, Herz und einer Prise kultureller Würze: Unsere jüdische Familie bringt mit ihren jiddischen Redewendungen, Koscher-Essen und liebevollen Traditionen frischen Wind ins Western-Setting, und Luke ist mittendrin – oft ratlos, aber immer charmant. Der Comic dahinter wartet mit vielen Anspielungen – von Einstein bis zu Albernheiten über Star-Wars-Gags – und das Hörspiel übersetzt das alles in lebendige Stimmen und Tempo, ohne dass es überladen wirkt. Sprechernamen wie Jens Wendland, Esther Barth, Robin Brosch, Christian Stark und Michael Bideller – top besetzt – bringen die Figuren spürbar zum Leben: locker, humorvoll, aber auch sensibel in den Momenten, in denen es leiser wird.

Was gefällt: Die Mischung aus Westernabenteuer und kulturellem Warm-up funktioniert richtig gut. Diese Familie weckt kein Mitgefühl, sondern Sympathie – und ihren Kulturschock im rauen Westen hört man in jeder Szene. Dazu kommen liebevolle Pointen, die nicht ins Alberne kippen: Schon der Versuch, gefilte Fisch im Saloon unterzubringen – herrlich bizarr. Und wenn echte Western-Klischees auf jüdische Sprüche treffen, entsteht ein witziges, fast poetisches Miteinander, ohne schwer zu werden.

Aber: Wer echten Tiefgang oder große literarische Ambitionen erwartet, könnte enttäuscht sein. Die Geschichte bleibt freundlich, klar und amüsiert – erst recht als Hörspiel – ohne verdeckte Schichten oder dramatische Höhepunkte. Das ist kein großes moralisches Western-Epos, sondern ein Gute-Laune-Abenteuer mit Herz.

Kurz gesagt: „Das gelobte Land“ funktioniert großartig als Hör-Comic – witzig, warm, charmant – und nutzt seinen kulturellen Kontext ganz ohne Klischee-Falle. Perfekt, wenn du Lust auf eine kleine Akustikreise voller Klischeeanklopfer mit Kaffe mit Milch hast – und auf einen Lucky Luke, der lernt, dass Heimat manchmal mehr ist als ein Ort – und manchmal einfach auch ein gekochter Knochen Suppenhuhn.»

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