Das Leben der Menschen im Jahre 2400 in ´Amnesia´ läuft scheinbar normal, sie verlieren zwar mehr und mehr ihr eigenes Gedächtnis, doch dafür haben sie einen Hauscomputer, der ihnen ihren Alltag und ihre Lebensplanung diktiert. Und es gibt die alles beherrschende gigantische Bibliothek, in der alles Wissen und jegliche menschliche Äußerung festgehalten und archiviert wird. Dort bekommt die junge Tide Undal einen neuen Job und lernt einen Mann kennen, ihren Kollegen Garlund, der sie ihr ruhiges, fremdgesteuertes Leben in Frage stellen lässt. Sie findet heraus, dass er Mitglied einer Untergrundorganisation, dem so genannten ´Brandorden´ ist, der die Bibliothek und mit ihr alle Erinnerungen zerstören will, um noch einmal völlig neu anzufangen. Zunächst hilft Tide ihm bei der Suche nach einem ominösen Code, der möglicherweise den Sinn aller Existenz chiffriert. Doch allmählich erkennt die junge Frau, dass sie mit Zerstörung allein nicht weiter kommt ...
hoerspielTIPPs.net:«Ein SF-Hörspiel, das eine düstere Zukunftsvision als Folie nutzt, um (auch) Kritik an der heutigen Gesellschaft, bzw. deren Auswüchse, zu üben. Einziges Manko ist, das diese etwas in der Struktur des Hörspiels etwas verschwimmt und gerade gegen Ende des Hörspiels in der Geschichte zu sehr untertaucht.
Aber ´Amnesia´ ist dennoch weit davon entfernt, ein schlechtes Hörspiel seines Genres zu sein. Zu eindrucksvoll sind die Bilder, die hier gezeichnet werden, als dass man es auf eine evtl. zu dünne Prämisse reduzieren könnte.
Die Produktion des RBB ist gut besetzt. Trotzt weniger großer Namen ist das Set hier ziemlich homogen und kann insgesamt überzeugen.
Der Stil und die Atmosphäre sind dem Thema angemessen und kommen glaubhaft rüber. Diesbezüglich erfüllt das Hörspiel auch formal den Anspruch, den man an eine solche Geschichte haben darf.
Wer gute Endzeitgeschichten mag, der sollte hier ruhig mal ein Ohr riskieren.»
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