Du bist noch zu klein´ - ´Wo wir hingehen, kannst du nicht mitkommen´ ´Sei schön brav und tue, was ein braves Kind tut´ - Derlei Gebote und Verbote sind auch Kindern wohl vertraut. Und wann darf man tun, was die braven Erwachsenen tun? Die kleine Hexe jedenfalls fühlt sich schon recht erwachsen. Schließlich ist sie schon 127 Jahre alt. Trotzdem ist es ein strafwürdiges Vergehen, als sie in der Walpurgisnacht auf ihrem Besen zu den erwachsenen Hexen auf den Blocksberg reitet, um am Hexenfest und Hexentanz teilzunehmen. Der Strafe entgeht sie nicht (wem gelingt das schon?), dafür sorgt ihre alte Muhme, die Wetterhexe Rumpumpel.
Aber ihr wird von der Oberhexe zugesagt, im nächsten Jahr eine Prüfung (wer entgeht schon der?) abzulegen und ihre Hexenkünste unter Beweis zu stellen, um endlich in den Kreis der erwachsenen Hexen aufgenommen zu werden. ´Werde eine gute Hexe!´ - Und was, bitte, ist eine gute Hexe? Ihr Spiel- und Hexenkamerad, der Rabe Abraxas, ist weise genug, dies zu wissen: Eine gute Hexe ist eine Hexe, die Gutes hext. Alles klar?
Auf los geht´s los: Die kleine Hexe hext durch die Welt. Sie hilft armen Menschen aus der Not, Bedrohten aus der Angst, Traurigen aus dem Kummer, Frierenden aus der Kälte, Wütenden aus dem Zorn, Kleinen vor den Großen. Und was ist am Ende der Lohn der guten Hexereien? Wird sie jene von den erwachsenen Hexen auferlegte Prüfung bestehen und in der Walpurgisnacht Arm in Arm mit allen Hexen tanzen können, droben auf dem Blocksberg um das lodernde Feuer? Wenn nicht, wäre vielleicht zu überlegen, ob nicht ein einziges Mal eine kleine Hexe auch die großen bestrafen können sollte. Oder wenigstens ein bisschen verhexen?
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